Wer sich für das Mittelalter interessiert oder wissen möchte, wie eine Burg gebaut wurde, der begebe sich nach Friesach an den Ort, wo eine neue Burg genannt Siegfriedstein entsteht.
Als 2009 die Idee geboren war, mit mittelalterlichen Methoden eine Burg zu bauen, wusste man, dass dies ein Projekt auf Jahrzehnte sein würde. Es hat an die sieben Jahre gedauert, den Platz für den Bau herzurichten. Es musste der Wald gerodet werden, Wege angelegt, Hütten für die Handwerker gebaut werden und all dies ohne die technischen Hilfsmittel unserer Zeit.
Wandert man über das Gelände, was sinnvollerweise nur mit Führung möglich ist, trifft man auf Steinmetze, die die angelieferten Steine erstmal grob bearbeiten. Danach werden sie von weiteren Fachkräften in die für den Bau notwendige Endform gebracht. Damit die Steinmetze arbeiten können, brauchen sie entsprechendes Werkzeug und vor allem Meißel, die ständig vom Schmied nachgeschärft werden müssen. Alle Werkzeuge, Nägel und sonstige Bauhilfen aus Metall werden ebenfalls in der Schmiede gefertigt.
Gefällte Bäume werden mit der Hand und Holzbeil zu Balken verarbeitet, zu Bretten gesägt oder zu Schindeln verarbeitet.
Seit mehreren Jahren wird am Wohnturm der Burg gebaut. Bisher wurde 12 der 16 m fertiggestellt. Im Turm entstehen Keller, Küche, Wohnraum und Schlafstätte. Grundlage des Mörtels ist der gebrannte Kalk, ein solides Baumaterial, das Jahrhunderte überdauern kann.
Dass all dies möglich ist, arbeiten sieben Schlüsselarbeitskräfte und 25 Saisonarbeiter des AMS am Projekt mit.
Neben dem Auto empfiehlt sich die Anreise mit der Bahn. Von Krumpendorf aus kommt man mit der S1 direkt nach Friesach. Vom Bahnhof ist es noch ein ca. 20-minütiger Spaziergang zum Burgbau.